Happy Halloween

Lisa

Sie flog aus dem Fenster auf die Straße. Es war etwas kalt, aber das störte Lisa nicht. So flog sie einmal über die Stadt. Eben wollte sie mal kurz an der Schule vorbeifliegen, aber nein, was war das? Ein Spukschloß stand einfach am selben Ort, wo zuvor noch die Schule stand. Und, ja, was war das da unten? Kürbisköpfe rannten wie verwirrt durch die Nacht. Lisa flog tiefer, das mußte sie sich direkt ansehen.
Es waren ihre Mitschüler, die kopflos durch die Nacht rannten und statt Köpfe, waren es Kürbisse. Sie kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Nein, was war nur geschehen? Sie flog weiter und sah auf einem anderen Besen eine alte Hexe, die ihr zuwinkte und hämisch lachte. Ach, dachte Lisa, es gibt doch Hexen? Ist ja super, dann gehe ich jetzt mal in das Spukschloß. Lisa trat in die Tür und es war unheimlich.
Graf Dracula tanzte, die Mumien lachten, die Skelette tobten und übten sich in Rock 'n' Roll. Die Hexen kochten eifrig Brühe und sonstiges giftiges Zeug. Es roch aber gar nicht schlecht. Die Kerzen loderten auf. Eine Party!

Alle lachten ihr zu und riefen sie, sie solle doch auch tanzen. Lisa tanzte die Nacht durch. Sie hatte die beste Zeit ihres Lebens.

Spät am Morgen kam sie Nachhause. Unterwegs begegnete sie einem Höllenhund, der sich wirklich auf den Weg zur Hölle machte. Irgendwie kam ihr der Hund bekannt vor.
Sie öffnete die Tür zum Hauseingang. Die Tür zur Nachbarin stand weit offen und Lisa traf fast der Schlag. Hier saß die grauenvolle Alte, wie sie leibte und lebte, nur zur Mumie erstarrt. Ihr Enkel wußte noch gar nicht wie ihm geschah. Lisa ging zur Mutter. Sie konnte es nicht fassen, die Mutter war wach und hatte schon Kaffee gekocht. Die Wohnung war aufgeräumt und Lisa hatte viele Spielsachen. Die Mutter sagte nur noch, Schatz ich mache mich jetzt fertig und gehe zur Arbeit, ich sehe dich dann später und ich wünsche Dir ein "Happy Halloween".



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© Eva-Maria Schubert-Laudenklos