Krebs - meine Geschichte 02.01.2002


Am 14.12.2001 hatte ich wegen des Ultraschalls einen erneuten Termin mit meinem Onkologen. Nach einem Streitgespräch und einem nicht stattgefundenen Ultraschall, brach ich die Behandlung bei dem Onkologen ab.
Nahm nur noch in Kauf, daß er mir eine Überweisung für Prof. Dr. W. mitgab. Dieses Mal wollte der Onkologe ganz sicher beweisen, daß ich auf jeden Fall erneut Krebs hätte und zwar am Narbengewebe. Deshalb bräuchten "wir" eine CT, Kernspin und eine Biopsie. Klar, nach 3 OP'S kann ich mir nichts Besseres für "uns" vorstellen, als eine erneute OP und einen erneuten Krankenhausaufenthalt, damit "wir" sehen, was Sache ist. Schlichtweg hielt ich ihn für einen Spinner und ließ mir meinen CT-Befund von S. 21 faxen.

Aufgrund der erneuten Chemo vom 06.12.2001 kann ich kaum noch laufen, habe Blasen- und Stoffwechselprobleme, Nierenschmerzen, Bauchweh und einen Arm der jetzt "Mike Tyson's" Arm übertrifft und nicht mehr beweglich ist. Diesen ganzen Problemen nahm sich mein Onkologe natürlich nicht an. Weil, Begründung, "wir" ja erst sehen müßten, ob der "erneute" Krebs etwas damit zu tun hat.

Für mich war die Sache erledigt. Trotzdem nahm ich den Termin bei Prof. Dr. W. wahr und sagte ihm auch sofort, daß ich diese ewigen und immer wiederkehrenden Quälereien jetzt satt hätte und meine Nerven so langsam blank liegen würden.

Unheilbar als Diagnose, ja. Aber das hin- und her, das strapaziert mich jetzt entsetzlich. Krebs ist da, oh, oh, jetzt ist er weg.

Was soll das?

Gefühle:

Krebs ist weg, neuer Lebensmut, Freude am Leben, Planen, Freude an der Arbeit, ich kann raus, ich bin frei, mir geht es wieder gut!

Krebs ist da: Oh, erneut kämpfen, erneutes solidarisieren mit den Krebszellen, damit sie mich nicht ganz auffressen, visualisieren, meditieren, ruhig bleiben, Familie beruhigen, Freunde beruhigen, Kunden erneut terminieren. Innerlich Zweifel, wie lange noch? Halte ich psychisch jetzt durch? Habe ich immer noch die nötige Kraft mit all diesen "Problemen" die noch zum Krebs dazu kommen, zu leben? Werde ich es noch 3 Jahre schaffen, wenn ich ständig diese Todesprognose zu hören bekomme, die mich natürlich "sehr" aufbaut. Und trotz alledem: Ich will leben! Vor allen Dingen, will ich normal wieder leben und für mein Kind da sein. Ganz und nicht halbtot!

Satz aus Prof. Gespräch: "Sprechen Sie mit Ihrem Kind! Er ist doch vernünftig und schon so groß."

Klar, mein Sohn sieht das locker, mit 15 Jahren. (ironisch gemeint)




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© Eva-Maria Schubert-Laudenklos