Der verschwundene Mond - Teil 3

Nachdenklich ging Möbus langsam weiter. Das Plakat verschwand aus seiner Sicht. Allmählich war der breite Fuhrweg unter seinen Füßen in einen schmalen Pfad übergegangen. In diesem Teil PurpurHains hatte er sich selten zuvor befunden.

„Hallo, He Du da!” Ein kleines wieselflinkes Etwas huschte um Möbus Beine. „Ha! Hee! Ich weiß was Du suchst. Ich! Weiß!” Das unbekannte Wesen tänzelte aufgeregt auf der Stelle. Atemlos hechelnd und andauernd nach Luft schnappend.

„Wer oder was bist Du denn?” fragte Möbus, dieses »Etwas« neugierig betrachtend. „Ich, ich Picockio weiß es! Ich bin brutal! Krass! Der Ultra- Mega- brutale Aufklärer! Ich weiß! Die Wahrheit! Die Wahrheit!” Picockios Stimme, immer schriller und lauter geworden, überschlug sich jetzt endgültig. „Brutalst-mögliche Wahr-heits-fin-dung ...” war das letzte, was er noch herausbrachte.

Das war kein Wunder. Für jedes kleine Wörtchen wie »Wahrheit« oder »Aufklärung« war Picockios Rüsselschnauze länger und länger geworden. Möbus staunte. Nun während Picockio ruhig, alle viere von sich gestreckt, auf dem Boden lag, schrumpfte sein überlanger Rüssel langsam wieder auf die normale Größe.

Da fiel Möbus ein wer *Picockio war und was es mit seinem übermäßigem Nasenwachstum auf sich hatte. „Du hast es auf einmal mit der Wahrheit? Das glaube ich nicht. Daß Du etwas weißt, schon eher. Dann rück' mal raus, mit dem was Du mir sagen willst.”

Picockio hechelte. „Das was Du suchst, findest Du nahe beim Grumbugsumpf. Geh nur weiter bis zur nächsten Kreuzung, dann rechts und wieder links, bis zum Fraktalenforst. Dort versammeln sie sich alle. Ja, und da wirst Du die Wahrheit entdecken.” Nach dieser letzten »Wahrheit« schob sich Picockios Rüsselschnauze erneut vor.

„Das hab' ich davon. Jetzt muß ich wieder jemanden in die Wade beißen oder ans Bein pinkeln. Ach dieser *Fluch mit der ..grmmph.. Wahrheit!” Picockio sprach's und verschwand, so schnell wie er gekommen war, im Gebüsch.